voriger Artikelalle Neuigkeitennächster Artikel

Gedanken zum Sonntag

Mut und Trost in der Krise

 

Schwer fällt es mir, in diesen Tagen und Zeiten die richtigen Worte zu finden.

Morgen ist Sonntag. Wir als Christen feiern am Sonntag seit über 2000 Jahren den Tag der Auferstehung unseres Herrn. Die Gewissheit um eine Dimension jenseits unserer diesseitigen Existenz verleiht mir Kraft; gerade auch dann, wenn das Leben mich in seiner Sperrigkeit trifft. Als Christ weiß ich auch um die Dimension des Leidens und Sterbens. Vor Ostern, in der Passionszeit, stellen wir uns auch schon dieser unbequemen Thematik seit über 2000 Jahren. Unsere Gesellschaft gleicht bis in diese Tage hinein einem Totentanz, wo es heißt zu leben und zu erleben bis zuletzt, wo die schwierigen und ernsten Dinge lieber ausgeblendet werden. Leben "volle Pulle" und am Schluss möglichst ein sanfter Tod, durchaus auch mit technischen Mitteln herbeigeführt. Die Pandemie zeigt uns, dass wir mit unseren Mitteln an unsere Grenzen geraten.

Einige werden den sonntäglichen Gottesdienst morgen vermissen, andere auch nicht. Fernsehen, Radio und Netz sollen ja durchaus etwas in diese Richtung zu bieten haben.

Ein tröstliches Wort ist für mich in einem Predigttext dieser Sonntage enthalten. Quasi ein "Happy End". Dort heißt es (Jesaja 66,13): Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Die mütterliche Seite Gottes mag ich entdecken wollen. Vielleicht erinnern wir uns an eigene Mütter und Väter, die gut zu uns sind und waren. Trost hat etwas mit Treue zu tun. Zu unserem Gott können wir kommen in guten, wie in schweren Zeiten. Im Augenblick leben wir in einer Zeit der Unsicherheit und Verunsicherung. Gott ist uns nahe. Er ist treu und tröstet uns in dieser Zeit. Selber darum wissend, halte ich eine Vergewisserung unseres Gottes für erforderlich.

Gottesdienste eröffnen dem Einen Raum.

Einige von uns haben den 23.Psalm verinnerlicht, wo Gott als guter Hirte vorgestellt wird. Im 4.Vers heißt es dort, dass unser Gott es mit uns durchhält. „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal“. Ich muss mich nicht fürchten, denn ich weiß um Auferstehung und Leben, um die frohe Botschaft des christlichen Sonntags.

Dirk Gogarn, Pfarrer