voriger Artikelalle Neuigkeitennächster Artikel

Ich steh' an deiner Krippe hier

Gedanken von Pfarrerin Petra Handke zu diesem Lied von Paul Gerhardt liegen auch in der Jesus-Christus-Kirche aus.

Ich steh' an deiner Krippe hier,
o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring' und schenke dir,
was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin
und lass dir's wohl gefallen.

 

Liebe Leserinnen und Leser!

Mit diesen Versen von Paul Gerhardt aus dem Jahre 1653

grüßen wir Sie und Euch sehr herzlich!

Paul Gerhardt dichtet seine Verse

Jahrhunderte nach der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem –

zudem noch an einem völlig anderen Ort

und fühlt sich dem Jesuskind doch unmittelbar verbunden.

Wie kann das sein?

Diesem Gedanken spüren wir etwas später noch nach.

Zuvor aber eine Einladung zum Gebet mit den Worten eines modernen Psalms von Hanns Dieter Hüsch:

Mit fester Freude
Lauf ich durch die Gegend
Mal durch die Stadt
Mal meinen Fluss entlang
Jesus kommt
Der Freund der Kinder und der Tiere
Ich gehe völlig anders
Ich grüße freundlich
Möchte alle Welt berühren
Mach dich fein
Jesus kommt
Schmück dein Gesicht
Schmück dein Haus und deinen Garten
Mein Herz schlägt ungemein
Macht Sprünge
Mein Auge lacht und färbt sich voll
Mein Glück
Jesus kommt
Alles wird gut

 

Noch einmal Paul Gerhardt:

Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib’ ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär’
und meine Seel’ ein weites Meer,
daß ich dich möchte fassen.Paul Gerhardt fühlt sich Jesus und dem Geschehen der Heiligen Nacht unmittelbar verbunden, und es erfüllt ihn mit Freude und Staunen.

Und das in Deutschland, im 17.Jh., nach den Wirren und Schrecknissen des 30-jährigen Krieges. Ein gutes Leben oder Zukunftsperspektiven waren für die meisten Menschen unerreichbar.

Und trotzdem entfaltet die Geburt Jesu einen besonderen Zauber, eine Kraft, die ihn zum Dichten und zum Leben motiviert.

Paul Gerhardt hat begriffen, dass es bei dem Wunder von Bethlehem um ein inneres Geschehen geht.

Um ein „Geheimnis des Glaubens“.

Das Kind in der Krippe, Jesus von Nazareth, der Christus Gottes

kann uns immer und überall erreichen.

Zu allen Zeiten und an allen Orten

… wird er in unser Herz geboren,

wenn wir es ihm öffnen.

Und damit bringt er uns zum Staunen und zur Freude –

auch in diesem Jahr.

Weihnachten bedeutet: „Jesus kommt“.

So drückt sich Hanns Dieter Hüsch aus.

Er kommt zu mir, er kommt zu Dir, er kommt zu uns …

und „alles wird gut“!

Mit dieser hoffnungsvollen Botschaft

wünschen wir

ein gesegnetes Weihnachtsfest!

 

Im Namen

der Evangelischen Kirchengemeinde Meinerzhagen,

Ihre / Eure

Petra Handke, Pfrn.

 

O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ward geboren:
Freue, freue dich, O Christenheit!

O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, freue dich, O Christenheit!

O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre:
Freue, freue dich, O Christenheit!

 

(Text: Johannes Daniel Falk 1816

Und Heinrich Holzscher 1829 /

Melodie: Johann Gottfried Herder 1807)

(Foto: Ilka Albrecht)