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Gebet in Zeiten der Krise

Große Verunsicherung ist zurzeit überall zu spüren.

Wie bedrohlich ist das Corona-Virus?

Sind die Vorsichtsmaßnahmen nicht völlig übertrieben?

Ich bin doch gesund und fühle mich fit. So die einen.

Die anderen: Müssten wir uns nicht noch konsequenter schützen?

Ich kenne auch einige Risikopatienten persönlich.

 

Es ist schwer, diese Situation auszuhalten - zumal wir es doch gewohnt sind, in relativ stabiler Sicherheit zu leben. Jetzt ist zu erleben, dass manches völlig durcheinander geraten kann: Veranstaltungen werden abgesagt, sogar Gottesdienste dürfen nicht mehr gehalten werden.

Ich denke: Es ist gut, die Bedrohung ernst zu nehmen und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Angst und Hysterie sind allerdings keine guten Ratgeber. Es geht darum, auch Spannungen und Ungeklärtes mal auszuhalten. In der Bibel, im 2. Timotheus 1,7, heißt es: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Mir hilft dieses Wort, mich in all den Gedanken zu sortieren.

So bitte ich Gott darum, dass mich keine Furcht überkommt, sondern ich besonnen und mit klarem Blick erkenne, was hier und heute zu tun, beziehungsweise zu lassen ist. Dabei geht es nicht nur um mich, sondern um das, was allen helfen kann.

Auch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen Annette Kurschus ruft in ihrer Videobotschaft dazu auf, nüchtern und besonnen das Nötige zu tun, auf Gottes Nähe zu vertrauen, in Liebe für andere da zu sein und beherzt zu handeln.

Dreimal am Tag ruft eine Glocke unserer Meinerzhagener Jesus-Christus-Kirche zum Gebet:

morgens um 7.00 Uhr, mittags um 12.00 Uhr und am Abend um 19.00 Uhr.

Nutzen wir dieses Läuten, insbesondere das Mittagsläuten, um uns im Gebet vor Gott miteinander zu verbinden.

 

Im Namen des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde

Ihr Pfarrer Klaus Kemper-Kohlhase

 

Gebet

Gott, wir vertrauen auf deine Nähe in dieser schweren Zeit der Krise

- für uns, für alle Erkrankten, Leidenden und Trauernden.

Schenke du den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie,

allen Mitarbeitenden in der Kranken- und Altenpflege Kraft in dieser extremen Belastung,

den Politikern und Mitarbeitenden in Gesundheitsämtern Besonnenheit.

Wir beten für alle, die einen großen materiellen Schaden haben oder befürchten müssen.

Gott, wir bitten dich für alle, die sich in Quarantäne befinden, sich einsam fühlen, niemanden umarmen können. Berühre du ihre Herzen mit deiner Liebe und deinem Frieden.

Hilf uns und allen Verantwortlichen in der Politik, dass das Leid der Menschen in Kriegs- und Krisengebieten nicht in Vergessenheit gerät.

Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.

Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist und so vieles unwichtig, was oft so laut daher kommt.

Dir, Gott, vertrauen wir uns und deine ganze Welt an.

Amen.