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Gedanken zum Mittwoch

In der Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine finden wir für heute folgendes Wort:

"Eines Mannes Herzens sind viele Pläne, aber zustande kommt der Ratschluss des Herrn" (Sprüche 19, 21).

Ich bin an dem Begriff der "Pläne" hängen geblieben. Ich denke, das ist etwas, das wir alle teilen. Wir alle machen Pläne für unser Leben. Große oder kleine ... vom Einkaufszettel bis in die Schullaufbahn, von der Karriereplanung bis hin zu persönlichen Festen wie einem Konfirmationsjubiläum ... mal privat, mal dienstlich ... und immer sicherlich persönlich getragen.

Manchmal sind wir uns unserer "Pläne" vielleicht auch völlig unbewusst, weil wir sie nicht aktiv betreiben, aber unbewusst als Alltag verfolgen.

Das alles zeichnet uns als Menschen aus. Es "isso", wie der Sauerländer sagt. Und gut so, sonst könnten wir unseren Alltag ja auch gar nicht bestehen.

Ja, und dann gibt es trotz aller unserer Pläne Ereignisse, die alles in Frage stellen: eine persönliche schwere Erkrankung, ein Unfall, eine private Krise, ein nicht

benannter Schicksalsschlag, oder "Corona"?

Und alle bewussten oder unbewussten Pläne und Planungen geraten ins Wanken?

Das ist sicherlich eine persönlich schwere und krisenreiche Zeit - und das teilen gerade ältere und junge Menschen auf ihre je eigene Art gleichermaßen.

Lösungen und Antworten gibt es zurzeit nur in Momentaufnahmen. Das ist nicht einfach.

Ich habe für den heutigen Mittwoch als "Gedankenanstoß" noch einmal in den neutestamentlichen Vers hinein geschaut, der unserem Losungswort zugeordnet ist.

Dort heißt es in 1. Petrus 4, 7-8:

"So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beharrlich Liebe."

Ich übersetze das für mich jetzt einfach mal so:

"Bleibt realistisch!"

- Das Leben ereignet sich nicht so, wie ich es mir wünsche, sondern so, wie es dann ist (z.B. mit einer Corona-Krise).

- Aber, was hilft und immer besteht, ist die spirituelle Bindung an Gott, persönlichim Gebet, aber auch in einer liebevollen Gemeinschaft.

Zum Anfang zurück und zu unseren "Plänen":

Sie können gelingen oder auch nicht, das liegt oft nicht in unserer Hand.

Das Gebet zu Gott und die Gemeinschaft untereinander tragen da weiter. Probieren Sie das einfach mal aus und nehmen wir uns auch als Gemeinde dazu gegenseitig in

die solidarische Pflicht!

 

Herzlichst

Ihre Petra Handke, Pfarrerin

 

Foto: Ilka Albrecht